• Home
  • Blog
  • Will ich das wirklich oder ist es gerade einfach „In“?

Will ich das wirklich oder ist es gerade einfach „In“?

  • 01.06.2022
  • TATTOO IDEEN

Dieses Thema mag so Manchem bekannt vorkommen. Eigentlich klingt es fast wie die häufig gestellte Frage bei einer Schularbeit. Es schreit förmlich nach Kundgabe deiner persönlichen Meinung dazu.

Um diesen Eintrag zu lesen, wirst du keine Stunden benötigen, nur ein wenig Konzentration und ein paar Minuten deiner kostbaren Zeit. Es wäre fein, wenn du währenddessen nicht zeitgleich am Handy spielen könntest, denn deine ungeteilte Aufmerksamkeit ist hier wichtig.
Apropos Handy ……. Das ist ein wesentlicher Punkt, denn unser Handy beeinflusst unseren Alltag schon mehr, als wir uns vorstellen würden, besonders bei der Verbreitung von Neuigkeiten. Aber bitte nicht falsch verstehen, das bedeutet nicht zwangsläufig, dass das etwas Schlechtes ist. Denn obwohl die obige Frage sehr einfach erscheinen mag, unterschätzen wir oft, wie viel Einfluss ein Idol auf uns haben kann. Auch, wenn diese Person nicht als Vorbild fungiert, kann es dennoch der Fall sein, dass du dich unterbewusst davon beeinflussen lässt. Und wo erfährt man alles über seine Idole am Schnellsten?

Ein kleines Beispiel dazu:
Das kann bereits damit anfangen, worüber Mitschüler in deiner Nähe reden. Selbst wenn sie nicht direkt das Wort an dich richten, fischst du vielleicht die Thematik ihres Gesprächsthemas auf...Tattoos.
„Hast du schon das neue Tattoo von Lisa gesehen? Steht ihr voll. Schau mal auf ihre Story auf Insta.“ Zack. Was wirst du machen? Bestimmt nicht ignorieren, was deine Klassenkameraden leise im Hintergrund getuschelt haben, sondern sofort auf Instagram schauen, um das erwähnte, neu erworbene Prachtexemplar einer Tätowierung auf Lisa zu sehen. Ein kleines Herz ziert ihr Handgelenk. Lisa mag nicht zu deinen Freunden gehören, aber du verspürst den bitteren Nachgeschmack von Eifersucht. Neid auf die Aufmerksamkeit die ihr zuteilwird. Wie cool sie doch ist. 

Wenige Monate vergehen, und auf einmal stehen Tattoos immer mehr im Mittelpunkt in den Stories deiner Generation. Jeder hat eins. Du bist fast schon ein Einzelgänger, weil du keines hast. Der Frust steigt in dir auf und du rufst beim nächstbesten Tattoostudio an, um einen Termin zu vereinbaren. Das Studio ist dir egal, den Namen hattest du noch im Kopf, weil du ihn irgendwo mal auf Instagram aufgeschnappt hast. Schon ist der Tag gekommen an dem du dich unter die Nadeln legen willst. Wir wissen beide was es wird. Ein Herz. Wohin? Auf dein Handgelenk. Zu mehr hat die Zeit auch nicht gereicht, es war das Erstbeste, was dir auf die Schnelle eingefallen ist. Nächster Schritt: Ein Foto. Bei der Besprechung von der Nachbehandlung, die dein Tätowierer mit dir nach dem Stechen durchgeht, hörst du schon gar nicht mehr zu. Von dem leisen Hintergrundgelaber lässt du dich einfach berieseln. Denn da zückst du bereits dein Handy. Deine Followers brennen ja darauf, zu erfahren, was du heute getrieben hast. Du bist gespannt auf die Reaktion deiner Mitmenschen, ob sie neidisch auf deinen Mut sind. Aber kann das Mut sein? Und gefällt dir das Endergebnis auch wirklich? Mut, weil man so etwas Unüberlegtes gemacht hat? Bist du jetzt glücklich oder fühlst du dich wie ein simples Duplikat?

Fällt dir etwas auf? Das kann doch nicht die Erfüllung deiner Wünsche sein. Du hast eine Kopie eines Erlebnisses von jemand anderem, auf dich projiziert. Du wirst selber gemerkt haben, dass es nicht darum gehen sollte. Dieses Beispiel war eine Möglichkeit, wie du zu einem Tattoo kommst, mit dem du eigentlich keine dauerhafte Freude haben wirst. Das Stechen dauert nur eine Stunde, oder weniger, aber das Ergebnis trägst du ab dem Zeitpunkt ständig mit dir herum. Mach nichts, was nicht deinen eigenen Ideen entspringt. 

Natürlich kannst du aus den Social Medias Inspirationen beziehen und als kreativen Input verwenden, aber darauf sollte nicht der Grundgedanke basieren. Du machst das für dich und nicht für die Leute, die 2 Sekunden deine Story anschauen, um dann sogleich zur nächsten Story zu swipen. Denn mit deinen wirklich engen Freunden, kannst du dieses Erlebnis teilen oder vermutlich sogar gemeinsam machen. Dafür benötigt es keinen Post, weil du mit ihnen immer alle Freuden automatisch persönlich teilen willst. Genau darum sollte es auch gehen, Glücksmomente mit jenen Menschen zu teilen, die es auch wirklich verdient haben, an deinem Leben teil zu haben. Also achte nicht darauf was „In“ ist, sondern zieh dein eigenes Ding durch.

Sowas ist doch mal eine gute Lebensphilosophie. 

 

AUTOR: Leonice Mercedes Troha

„Erst kommt das Foto, dann die Moral“

Robert Lebeck, Fotograf

Zitat Zitat

Weitere Beiträge zu diesem Thema

2getmore GmbH realisiert von 2getmore GmbH