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Handflächen- und Fingertattoos | funktioniert das, ist es worth it oder nur ein weiterer kurzzeitiger Tattoo Trend?

  • 11.01.2024
  • TATTOO SPECIALS

Die meisten Studios oder Tätowierer raten von Finger- und Handflächentattoos ab bzw. nehmen an dies ist nicht möglich. Dem ist jedoch nicht so! Die Frage ist hier: hat bzw. will sich mein Tätowierer mit dieser Materie auseinandersetzen und kann er sich damit identifizieren? Hier im Bestfall einen Spezialisten aufsuchen! Es gibt sogar einige Tätowierer, welche nur auf Finger- und Handflächentattoos spezialisiert sind.

Um alle Mythen gleich zu revidieren/eliminieren - ein großes JA, es funktioniert, ist jedoch reine Übungssache und hat enorm mit der Erfahrung des Tätowierkünstlers zu tun. Ein gewisses Know-How ist hier Grundvoraussetzung, so viel Übung wie möglich ist bei diesen Stellen essentiell. Technisch ist hier auch einiges zu beachten, daher ist auch ein technisches Grundwissen vonnöten, um sich an diese Hautstellen zu wagen. Die Haut der Finger und Ballen ist viel dicker, hier variiert die Dicke auch bedeutend von Zentimeter zu Zentimeter. Es gilt also die richtige Tiefe zu treffen und das ist nunmal nur mit tiefgehendem Know-How möglich. Lass also niemals einen Tattoo-Laien an diese Körperstellen!

Technische Anforderungen - wie funktioniert es?

Da die Haut an Finger und Handballen aufgrund des Verwendungszwecks widerstandsfähiger und härter ist, braucht die Farbe beim Stechen eine gewisse Zeit, um einzudringen. Dementsprechend muss hier einkalkuliert werden, dass der Heilungsprozess länger dauern kann. Man sollte also die Maschine nicht mit hoher Geschwindigkeit (hohe Voltzahl) benutzen, sondern der Nadel durch halbe Geschwindigkeit die nötige Zeit geben, die Haut zu durchstechen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man mit der Nadel an der Haut mehr schneidet, als sticht. Dies gilt es zu vermeiden, bei einem Schnitt bleibt die Farbe im Heilungsprozess nicht gut in der Haut. Bei Handflächen ist die Stichtiefe 2-3x so tief wie bei üblichen Körperstellen. Daher ist jedoch die Grenze, zu tief zu stechen sehr klein - hier ist „blow-out“ Gefahr!

Der altbewährte Mythos, dass man durch viel desinfizieren und Hände waschen die Farbe auswäscht, stimmt nicht, dies ist absolut hautabhängig. Prinzipiell gilt hier: was nach dem Abheilen drin ist bleibt auch weiterhin drin!

Bei den Fingern und Handflächen ist zu beachten, dass über 5 Jahre und mehr die Linien ein gutes Stück breiter werden. Dies ist der Grund, weshalb von detailreichen bzw. zu feinen Motiven abgeraten werden muss, um die spätere Ästhetik aufrecht zu erhalten. Porträts von Löwen und anderen Mandalas sowie Engelsmotive an den Fingern sehen nach dem Stechen zwar nett aus, jedoch in weiterer Folge eher weniger, da die Linien mit den Jahren breiter werden. Wir empfehlen hier daher die Verwendung einfacher Motive und Symbole mit wenigen Details. Trotz entsprechender Erfahrung des Tätowierers ist manchmal 1-2x Nachstechen zwar nicht die Regel, jedoch möglich, da von Männern zu Frauen aber auch individuell personenabhängig die Stechtiefe bei Fingern enorm abweicht. Sollte etwas rausgehen, ist es nicht tief genug drin!

Bei dieser Art von Tattoos wird gerne und oft erwähnt man solle sich das gut überlegen, man sieht es immer und es kann unter Umständen nicht überdeckt werden, dem Chef oder der Oma könnte es nicht gefallen, Rhabarber, Rhabarber. Nehmt euch das Recht der- bzw. diejenige zu sein, der/die ihr sein wollt! Ihr lebt nur einmal auf dieser Welt und das Leben ist zu kurz, um auf Meinungen anderer wert zu legen! Solltet ihr irgendwo wegen eurem Fingertattoo nicht akzeptiert werden, gehört ihr da schlichtweg auch nicht hin! So viel Selbstverantwortung und -überzeugung solltet ihr mitbringen.

INFO FÜR DIE ABHEILUNG: In der Abheilphase kannst du klares Wasser über deine Hand fließen lassen und gerne auch tattoo-geeignete Seifen verwenden. Da die Hände im Alltag vermehrt im Einsatz sind, setzt man sich hier vielen Bakterien und Keimen aus, die im Optimalfall mit den hierfür geeigneten Produkten regelmäßig auf ein Minimum reduziert werden sollten, um eine problemlose Heilung zu gewährleisten. Es wird sehr oft empfohlen, ph-neutrale Seifen wähend der Abheilphase zu verwenden. Dies ist allerdings nicht empfehlenswert, da die Seifen zwar gut reinigen, aber nicht die Vermehrung von Bakterien oder Mikroorganismen eindämmen. Von chemischen Seifen, die zwar basisch sind wird abgeraten, da diese kosmetischen Produkte nicht für offene Hautpartien geeignet sind!

Bei den Fingern und Handflächen sollte beachtet werden, dass diese Hautpartien sehr unter Spannung stehen, hier könnten bei unsachgemäßer Pflege große Krustenstücke entstehen, die in weiterer Folge beim Abfallen Farbe mitreißen. Die Kruste bleibt bei diesen Hautpartien ca. doppelt so lange als bei üblichen Hautstellen, dies sollte hier berücksichtigt werden! Wir empfehlen Produkte, wie basische Seifen und eine Aftercare mit Inhaltsstoffen, die für eben diese Prozesse förderlich sind. 

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TIPP: Sollten sich Hände im Abheilungsprozess entzünden, empfehlen wir die Verwendung eines Schleimhautdesinfektionsmittels für die Dauer von 2-3 Tagen. Dieses brennt nicht und desinfiziert sehr gut und genau darauf kommt es bei einer Entzündung an. Der Heilungsprozess darf durch eine Entzündung keineswegs verlängert werden, ansonsten besteht Gefahr, dass die Farbe aufgrund der Heilungsverzögerung nicht satt drin bleibt. 

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